Motorflug (RCM)

Was ist Motorflug?

Die Sparte RC Motorflug umfasst ein breites Spektrum von verschiedenen Modellen. Alle ferngesteuerten und mit einem Antrieb ausgerüsteten Flächenmodelle, ausser Segelflugmodelle mit Elektroantrieb, gehören in diese Kategorie. Was in den vierziger und fünfziger Jahren mit abenteuerlichen Konstruktionen in Form eines gutmütigen Hochdeckers mit geräumigem Rumpf, zur Aufnahme der selbstgebauten, riesigen Empfänger und Rudermaschinen begann, hat sich bis heute zu technisch perfekten Modellflugzeugen gewandelt. Für den notwendigen Vortrieb der ersten RC Motormodelle sorgten Modelldieselmotoren, die mit einem Gemisch aus Äther, Petrol und Rizinusöl betrieben wurden. Die Steuerfunktionen waren auf Seitenruder und eventuell Höhenruder beschränkt, die Flugdauer wurde durch den Tankinhalt bestimmt.

Dank einer aktiven Antikszene sind diese Modelle mit neuer Steuerung versehen, heute immer noch anzutreffen. So zum Beispiel am jährlichen Antikflugtag des MV-Bern.

Motorflugwettbewerb

Die Wettbewerbsklasse F3C Motorkunstflug wiederspiegelt deutlich den technischen Fortschritt. Die Zweitaktmotoren der Anfänge wurden durch leisere Viertaktmotoren abgelöst. Heute werden leistungsfähige Elektromotoren eingesetzt, deren Geräusch sich auf das Surren des Propellers beschränkt. Die Bauweise mit Kieferleisten, Sperrholz und Balsaholz wich der Schalenbauweise mit Glas und Kohlefasern in Verbindung mit Epoxidharz. Dass mit der Entwicklung der Modelle auch die Anforderungen an die Piloten gestiegen sind, wird ersichtlich in der hohen Präzision mit der die komplizierten Figuren geflogen werden.

Scalemodelle

Für die vorbildgetreuen Modellflugzeuge der Kategorie F4C werden zwar moderne Steuerungen verwendet, im Aufbau sind aber die verschiedensten Materialien anzutreffen. Ein drahtverspannter Doppeldecker oder ein moderner Jet als Vorbild, verlangen nach unterschiedlichen Konstruktionsweisen. Zum möglichst realitätsnahen Flug gehört natürlich auch der richtige Sound, somit sind in dieser Klasse auch alle Antriebsarten vom Kolbenmotor über Elektromotor bis hin zur Modellturbine vertreten. Bei Scalewettbewerben wird die Flugvorführung nach vorgegeben Figuren und der Bau des Modells bewertet.

Der grösste Teil aller Motormodelle des MV-Bern wird in keiner Wettbewerbsklasse eingeordnet. Fast jeder Modellflieger hat einmal mit einem Taxi, Charter, Calmato etc. angefangen. Diese vorbildähnlichen Trainermodelle verzeihen manchen Steuerfehler und der Schaden bei einem Absturz reisst ein nicht allzu grosses Loch in die Hobbykasse. Aber auch Schleppmodelle die unsere Segelfliegerkollegen auf Ausgangshöhe für Thermikflüge oder Kunstflug bringen und Deltas, Turbinenjettrainer sind auf unserem Platz anzutreffen. Aus dem heutigen Flugbetrieb nicht wegzudenken sind alle Variationen von elektrisch betrieben Schaummodellen, vom kleinen Slowflyer bis hin zum Jet mit Impellerantrieb. Um alle diese Modelle zu fliegen, betreiben wir im Moos im Gürbetal einen Modellflugplatz mit einer Rasenfläche von ca. 20 x 140 Meter und einer integrierten Verbundsteinpiste. Im dazugehörigen Flugplatzreglement sind Flugzeiten und Lärmgrenzen klar festgelegt. Zusammen mit der Vereinsscheune und der Grillstelle ist eine ideale Infrastruktur vorhanden, worauf die Mitglieder des MV-Bern stolz sein dürfen.